Hypothesen
Hypothese 1
Wenigseher entdecken mehr Produkte in den gezeigten Filmausschnitten als Vielseher.
Die Hypothesenüberprüfung wurde dabei nach zwei Kategorien „Fernsehhäufigkeit“ und „Fernsehdauer“ getrennt durchgeführt. Zudem wurde innerhalb der jeweiligen Kategorien zwischen Viel- und Wenigfernsehkonsum ein Vergleich durchgeführt. Die erste Kategorie umfasst die Fernsehhäufigkeit und unterscheidet zwischen Viel- und Wenigseher. Zu ersteren Gruppe wurden jene Testpersonen gezählt, die angaben, 4-6 mal in der Woche, oder täglich fernzusehen. Wenigseher wurden mit 2-3 mal im Monat, 1 mal in der Woche und 2-3 mal in der Woche als solche definiert. Dabei gaben 33 Personen an täglich fernzusehen, 4-6x/Woche wurde von 17 Personen angegeben (50 Vielseher), 23 Personen sehen 2-3x/Woche fern, 14 Personen sitzen 1x/Woche vor dem Bildschirm, während 13 Testpersonen angaben nur 2-3x/Monat fernzusehen (50 Wenigseher). Die Mittelwerte wurden für die Hypothese 1 nach der Anzahl der erkannten Produkte gebildet.
Fälle |
Mittelwert |
t-Wert |
Sig-Wert |
Wenigseher (50) Vielseher (50) |
2,36 2,10 |
0,733 |
0,465 |
Aus dieser Position heraus betrachtet, lassen sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Fernsehhäufigkeit erkennen. Im Rahmen der SPSS-Datenanalyse konnte aber festgestellt werden, dass 27 Testpersonen die Frage nach der Anzahl der erkannten Produkte und deren Bewertung nicht ausgefüllt hatten. Aus Interesse, ob sich in der Kategorie „Fernsehhäufigkeit“ möglicherweise doch signifikante Unterschiede in der Aufnahmebereitschaft der Testpersonen erkennen lassen, wenn man nur jene Angaben der Testpersonen in die Berechnung miteinbezieht, welche die Frage nach den erkannten Produkten auch beantworteten, wurden die Hypothese 1 in den Kategorien „Fernsehhäufigkeit“ und „Fernsehdauer“ mit der gesamten Stichprobe und jeweils abzüglich der 27 Testpersonen auf ihre Schwächung oder Stärkung überprüft, die gleiche Untersuchungsmethode wurde bei den Hypothesen 3 und 4 angewandt. Berücksichtigt man diese Tatsache und nimmt die Untersuchung bei Hypothese 1 ohne den 27 Testpersonen vor, so lässt sich folgendes Ergebnis feststellen:
Fälle |
Mittelwert |
t-Wert |
Sig-Wert |
3,37 2,76 |
2,005 |
0,049 |
Erkenntnis: Die Wenigseher haben mehr Produkte erkannt als Vielseher –wenn man die betreffenden 27 Testpersonen von der Untersuchung ausschließt, ergeben sich in der Kategorie „Fernsehhäufigkeit“ signifikante Unterschiede in der Aufnahmebereitschaft der Testpersonen. Betrachtet man hingegen die gesamte Stichprobe, so lassen sich zu dieser Frage keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Kategorie „Fernsehhäufigkeit“ erkennen. Möglicherweise ließe sich mit einer größeren Stichprobe ein noch eindeutigeres Ergebnis erzielen. Das zweite Ergebnis lässt sich möglicherweise auf die Tatsache zurückführen, dass Wenigseher eine selektivere Auswahl in bezug auf das Filmangebot vornehmen und die betreffenden Sendungen daher mit einer höheren Aufmerksamkeit verfolgen und auch empfänglicher für Produktplazierungen sind, während Vielseher möglicherweise eher dazu neigen, sich berieseln zu lassen.
Zweite Kategorie
Die zweite Kategorie bezieht sich auf die Fernsehdauer, als Kurzseher (62 Fälle) wurden jene Testpersonen definiert, die bis zu 30 Minuten (3 Fälle), bis zu einer Stunde (15 Fälle), 1 bis 2,5 Stunden (44 Fälle) angekreuzt hatten. Als Langseher (37 Fälle) wurden jene Personen klassifiziert, welche die Fragen 2,5 bis 4 Stunden (17 Fälle) und mehr (20 Fälle) beantwortet hatten.
Gesamte Stichprobe
Fälle |
Mittelwert |
t-Wert |
Sig-Wert |
2,58 1,65 |
2,738 |
0,007 |
Wird die Auswertung wieder ohne den besagten 27 Testpersonen vorgenommen, kommt man zu folgendem Ergebnis:
Ohne den 27 Testpersonen
Fälle |
Mittelwert |
t-Wert |
Sig-Wert |
3,33 2,54 |
2,752 |
0,007 |
Erkenntnis: Was die Kategorie „Fernsehdauer“ betrifft, lassen sich zwischen dem ersten Wert, bei der die gesamte Stichprobe in die Auswertung miteinbezogen wurde, und dem zweiten Wert, ohne den 27 Testpersonen, kaum bedeutende Abweichungen im Ergebnis feststellen. In der Kategorie „Fernsehdauer“ sind bei beiden oben angestellten Untersuchungen signifikante Unterschiede in der Aufnahmebereitschaft der Testpersonen zu erkennen. Das eindeutige Ergebnis beider angestellten. Untersuchungen lässt sich möglicherweise darauf zurückzuführen, dass mit zunehmender Fernsehdauer Konzentration und Aufmerksamkeit der Rezipienten nachlassen und deshalb von den Testpersonen auch weniger Produkte erkannt werden.
Hypothese 2
Vielseher empfinden Product Placement weniger störend als Wenigseher.
Die nun folgende Auswertung wurde wieder getrennt zwischen den zwei Kategorien „Fernsehhäufigkeit“ und „Fernsehdauer“ durchgeführt.
Fernsehhäufigkeit
Wenigseher Vielseher |
36% 18 22% 11 |
64% 32 78% 39 |
x²=0,123 nicht signifikant |
Kategorie |
Nicht aufdringlich |
Aufdringlich |
Chi²-Test |
Wenigseher Vielseher |
74% 37 84% 42 |
26% 13 16% 8 |
x²=0,220 nicht signifikant |
Kategorie |
Nicht informativ |
Informativ |
Chi²-Test |
54% 27 46% 22 |
44%23 56%28 |
x²=0,317 Nicht signifikant |
|
Kategorie |
Keine Zukunft |
Zukunft |
|
Wenigseher Vielseher |
58% 29 44% 22 |
42%21 56%28 |
x²=0,161 nicht signifikant |
Kategorie |
Ni. beinflussend |
Beeinflussend |
Chi²-Test |
Wenigseher Vielseher |
68% 34 80% 40 |
32%16 20%10 |
x²=0,171 nicht signifikant |
Kategorie |
Nicht ansprechend |
Ansprechend |
|
Wenigseher Vielseher |
49% 24 40% 20 |
51%25 60%30 |
x²=0,369 nicht signifikant |
Kategorie |
Nicht störend |
Störend |
|
Wenigseher Vielseher |
72% 32 90% 40 |
28%18 10%10 |
x²=0,22 nicht signifikant |
Kategorie |
Ni. glaubwürdig |
Glaubwürdig |
|
Wenigseher Vielseher |
64% 36 80% 45 |
36%14 20% 5 |
x²=0,171 nicht signifikant |
Kategorie |
Nicht irritierend |
Irritierend |
Chi²-Test |
Wenigseher Vielseher |
68% 34 88% 44 |
32%16 12% 6 |
x²=0,16 nicht signifikant |
Erkenntnis: In der Kategorie „Fernsehhäufigkeit“ ergeben sich keine signifikanten Unterschiede in der Akzeptanz der Testpersonen. Dieses Ergebnis lässt sich wahrscheinlich auf die Tatsache zurückführen, dass Vielseher mittlerweile ein geschultes Auge entwickelt haben, das nicht nur die tragenden Elemente im Filmgeschehen, sondern auch Randerscheinungen, wie etwa Product Placements wahrnehmen kann. Trotzdem sollte die Tatsache nicht übersehen werden, dass mehr Testpersonen, die der Kategorie der Wenigseher angehören, eher negative Eigenschaften mit Product Placement verbinden, als die Testpersonen der Kategorie „Vielseher“. Möglicherweise könnte mit einer größeren Stichprobe ein deutlicheres Ergebnis erzielt werden.
Fernsehdauer
Kategorie |
Nicht unterhaltsam %-Werte/Nennungen |
Chi²-Test |
|
Kurzseher Langseher |
33,9% 21 21,6% 8 |
66,1%41 78,4%29 |
x²=0,195 nicht signifikant |
Kategorie |
Nicht aufdringlich |
Aufdringlich |
Chi²-Test |
Kurzseher Langseher |
77,4% 48 83,8% 31 |
22,6%14 16,2% 6 |
x²=0,445 nicht signifikant |
Kategorie |
Nicht informativ |
Informativ |
Chi²-Test |
Kurzseher Langseher |
46,8% 29 51,4% 19 |
53,2% 33 48,6%18 |
x²=0,659 nicht signifikant |
Kategorie |
Keine Zukunft |
Zukunft |
Chi²-Test |
Kurzseher Langseher |
50% 31 51,4% 19 |
50% 31 48,6%18 |
x²=0,896 nicht signifikant |
Kategorie |
Ni. beeinflussend |
Beeinflussend |
Chi²-Test |
Kurzseher Langseher |
67% 42 86,5% 32 |
32% 20 13,5% 5 |
x²=0,038 signifikant |
Kategorie |
Nicht ansprechend |
Ansprechend |
Chi²-Test |
Kurzseher Langseher |
41,9% 26 50% 18 |
58,1% 36 50% 18 |
x²=0,439 Nicht signifikant |
Kategorie |
Nicht störend |
Störend |
Chi²-Test |
Kurzseher Langseher |
77,4% 42 89,2% 30 |
22,6%20 10,8% 7 |
x²=0,142 nicht signifikant |
Kategorie |
Ni. glaubwürdig |
Glaubwürdig |
Chi²-Test |
Kurzseher Langseher |
67,7% 48 81,1% 33 |
32,3%14 18,9% 4 |
x²=0,149 nicht signifikant |
Kategorie |
Nicht irritierend |
Irritierend |
Chi²-Test |
Kurzseher Langseher |
72,6% 45 89,2% 33 |
27,4% 17 10,8% 2 |
x²=0,051 nicht signifikant |
Erkenntnis: In der Kategorie „Fernsehdauer“ sind bis auf die einzelne Kategorie „beeinflussend“ keine signifikanten Unterschiede in der Akzeptanz der Testpersonen zu erkennen. Dieses Ergebnis lässt sich möglicherweise so erklären, dass die Aufnahmefähigkeit der Langseher mit zunehmendem Fernsehkonsum abnimmt und daher Product Placements nicht in dem Ausmaß registriert werden, als es bei den Kurzsehern der Fall ist, und deswegen auch nicht von dem erst genannten Personenkreis als beeinflussend betrachtet werden. Was die Kategorie „nicht irritierend“ betrifft, so lässt sich hier ein Trend erkennen. Deutlich mehr Kurzseher fanden Product Placement irritierend als Langseher. Auch hier sei zu vermerken, dass mit einer größeren Stichprobe möglicherweise ein eindeutigeres Ergebnis erzielt hätte werden können.
Hypothese 3
Je weniger den Testpersonen der betreffende Film gefällt, desto mehr Produkte werden von diesen erkannt.
Diese Hypothese wurde aus dem Hintergrund gestellt, wenn der Rezipient mit einem Film konfrontiert wird, der nicht gefällt, könnte dieser möglicherweise seine Aufmerksamkeit nicht so sehr auf das Handlungsgeschehen, sondern vielmehr auf die Randerscheinungen, wie etwa Product Placements richten. Dabei wurden die einzelnen Filme gesondert nach den Kategorien, „ja“, „neutral“,beziehungsweise „nein“ ausgewertet. Einerseits wurden jene Testpersonen berücksichtigt, denen der betreffende Film gefällt, beziehungsweise nicht gefallen hatte, andererseits wurden in einer weiteren Auswertung jene 27 Personen nicht miteinbezogen, welche die Frage nach der Anzahl der erkannten Produkte nicht beantwortet hatten. Doch vorerst sei vermerkt, dass 84 Prozent (84 Fälle) der Testpersonen angaben, die Testfilme zu kennen, während 16 Prozent (16 Fälle) angaben, die Filmausschnitte nicht zu kennen. Die Mittelwerte der Hypothese 3 wurden nach der Anzahl der erkannten Produkte gebildet.
Testfilm Kaisermühlen-Blues
Kaisermühlen-Blues: Gesamte Stichprobe
Kaisermühlen |
Mittelwert |
t-Wert |
Sig-Wert |
Gefallen (46 Nennungen) Nicht gefallen (14 Nennungen) |
1,40 1,67 |
-0,841 |
0,418 |
Erkenntnis: Wenn die gesamte Stichprobe in die Auswertung miteinbezogen wird, so ergeben sich in der Kategorie „Akzeptanz des Filmes“ keine signifikanten Unterschiede in der Aufnahmebereitschaft der Testpersonen, was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass die Product Placements im Vergleich zu den anderen beiden Testfilmen, doch sehr dezent ins Alltagsleben eingebaut wurden und damit nicht so leicht von den Testpersonen erkannt werden konnten.
Kaisermühlen-Blues - ohne jeneTestpersonen, welche die Fragen nach der Anzahl der erkannten Produkte und deren Bewertung nicht ausgefüllt hatten:
Kaisermühlen |
Mittelwert |
t-Wert |
Sig-Wert |
Gefallen (35 Nennungen) Nicht gefallen (12 Nennungen) |
0,46 1,07 |
-2,013 |
0,016 |
Erkenntnis: Hier lassen sich sehr wohl signifikante Unterschiede in der Aufnahmebereitschaft der Testpersonen feststellen. Wie bereits erwähnt, handelte es sich bei der Art der Einbindung der Produkte um ein Creative Placement, die Produkte wurden ins Filmgeschehen mit eingebunden. Bei den betreffenden Placements handelte es sich um österreichweit sehr bekannte Marken, wie etwa Ottakringer und Römerquelle.
Testfilm Phettberg
Phettbergs nette Leit Show: Gesamte Stichprobe
Phettberg |
Mittelwert |
t-Wert |
Sig-Wert |
Gefallen (29) Nicht gefallen (40) |
1,80 2,23 |
-1,616 |
0,115 |
Erkenntnis: Wird die gesamte Stichprobe ausgewertet, lassen sich in dieser Kategorie keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Aufnahmebereitschaft der Testpersonen erkennen. Möglicherweise lenkt die ungewöhnliche Person „Phettberg“ mehr Aufmerksamkeit auf sich, als die sogenannten Randerscheinungen.
Phettberg - ohne jene Testpersonen, welche die Fragen nach der Anzahl der erkannten Produkte und deren Bewertung nicht ausgefüllt hatten :
Phettberg |
Mittelwert |
t-Wert |
Sig-Wert |
Gefallen (10 Nennungen) Nicht gefallen (32 Nennungen) |
0,62 1,45 |
-2,944 |
0,004 |
Erkenntnis: Bei dieser Gruppe lassen sich zu dieser Frage eindeutig signifikante Unterschiede in der Aufnahmebereitschaft der Testpersonen feststellen. Phettberg, der Moderator, dieser österreichischen „Talkshow“, nimmt dabei eine ziemlich umstrittene Position ein, die möglicherweise von den Testpersonen so provokant empfunden wurde, dass sie auch besonders auf den Inhalt seiner Aussagen achteten, denn die meisten Produkte wurden verbal ins Filmgeschehen eingebaut.
Testfilm Familie Feuerstein
Familie Feuerstein: Gesamte Stichprobe
Familie Feuerstein |
Mittelwert |
t-Wert |
Sig-Wert |
Gefallen (24 Nennungen) Nicht gefallen (27 Nennungen) |
1,67 1,00 |
2,00 |
0,184 |
Erkenntnis: Bei dieser Gruppe lassen sich zu dieser Hypothese keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Akzeptanz des Filmes feststellen.
Familie Feuerstein - ohne jene Testpersonen, welche die Fragen nach der Anzahl der erkannten Produkte und deren Bewertung nicht ausgefüllt hatten.
Familie Feuerstein |
Mittelwert |
t-Wert |
Sig-Wert |
Gefallen (15 Nennungen) Nicht gefallen (19 Nennungen) |
0,21 0,19 |
0,163 |
0,868 |
Erkenntnis: iIn dieser Gruppe lassen sich ebenfalls in der Kategorie „Akzeptanz des Filmes“ keine signifikanten Unterschiede in der Aufnahmebereitschaft der Testpersonen erkennen.
Die beiden Ergebnisse der Kategorie „Familie Feuerstein“ lassen sich möglicherweise darauf zurückführen, das die gezeigten Produkte nicht mit ihrem richtigen Markennamen, sondern in leicht abgeänderter Namensform den Rezipienten gezeigt wurden und daher von den Testpersonen nicht so leicht erkannt worden sind. Außerdem waren sie jeweils nur für einen Augenblick in der Filmhandlung zu sehen.
Hypothese 4
Je älter die Testpersonen, desto mehr Produkte werden erkannt.
Die jeweiligen Mittelwerte wurden nach Anzahl der erkannten Produkte errechnet.
Gesamte Stichprobe:
Fälle |
Mittelwert |
t-Wert |
Sig-Wert |
12-29 Jahre (51) über 50 Jahre (49) |
2,04 2,43 |
-1,098 |
0,275 |
Erkenntnis: Bei der Auswertung der gesamten Stichprobe lassen sich zu dieser Frage keine signifkanten Unterschiede hinsichtlich der Kategorie „Alter“ erkennen.
Ohne den 27 Testpersonen:
Fälle |
Mittelwert |
t-Wert |
Sig-Wert |
12-29 Jahre (35) über 50 Jahre (38) |
2,97 3,13 |
-0,523 |
0,603 |
Erkenntnis: Und auch bei dieser Gruppe lassen sich zu dieser Hypothese keine signifikanten Unterschiede feststellen.
Wie aus den oben angeführten Ergebnissen zu entnehmen ist, gibt ergeben sich in der Kategorie „Alter“ keine signifikanten Unterschiede in der Aufnahmebereitschaft der Testpersonen. Wie anhand der SPSS-Auswertung zu erkennen war, beantworteten aber mehr Testpersonen aus der Kategorie „über 50 Jahre“ die Frage nach der Anzahl der wiedererkannten Produkte.
11.1.5 Hypothese 5
Je älter die Testpersonen, desto weniger ist Product Placement bekannt.
Fälle |
Erkannt %-WerteFälle |
Nicht erkannt %-WerteFälle |
Chi²-Test |
12-29 Jahre (50) über 50 Jahre (49) |
30% 15 16,3% 8 |
70% 35 83,7% 41 |
x²=0,107
|
Erkenntnis: In der Kategorie „Alter“ lassen sich keine signifikanten Unterschiede im Bekanntheitsgrad von Product Placements erkennen. Möglicherweise ist hier der Bildungsstand der betreffenden Personen und nicht das Alter der Testpersonen ausschlaggebend für dieses Ergebnis gewesen. Wenn man die Prozentwerte genauer betrachtet, ist dennoch schon deutlich zu erkennen, dass die jüngere Testgruppe besser abschnitt, als jene der älteren. Eine größere Stichprobe würde möglicherweise ein eindeutigeres Ergebnis erzielen.
Die hier nun folgende Grafik soll die Bekanntheit des Begriffes Product Placement unter den Testpersonen verdeutlichen. Wie unschwer zu erkennen ist, wirdProduct Placement am meisten mit dem Begriff der Schleichwerbung (27 Fälle) in Verbindung gebracht. Bereits aber an zweiter Stelle wird Product Placement mit seinem richtigen Namen genannt (23 Fälle). Auffällig ist auch, dass das Kompensationsgeschäft nach Product Placement an dritter Stelle bei der Befragung der Testpersonen rangiert (20 Fälle), dahinter rangieren Marketing (12 Fälle), Werbespot (10 Fälle) und Franchising (8 Fälle).
Hypothese 6
Jüngere Testpersonen zeigen mehr Markenbewusstsein als ältere Testpersonen.
Fälle |
Macht sich bezahlt %-Werte Fälle |
Überwiegend %-Werte Fälle |
Wenig/gar nicht %-Werte Fälle |
12-29 Jahre (51) über 50 Jahre (49) |
21,6% 11 12,2% 6 |
54,9%28 55,1%27 |
23,5% 12 32,7% 16 |
|
Chi²-Test: x²= 0,364
Erkenntnis: In der Kategorie „Alter“ lassen sich keine signifikanten Unerschiede im Markenbewusstsein der Testpersonen feststellen. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass der ältere Personenkreis im zunehmenden Ausmaß ein eigenes Selbstbewusstsein entwickelt hat, das sich durchaus auf seine Kaufentscheidung auswirken kann, was nicht nur auf die höhere Lebenserwartung, sondern auch auf den höheren Wohlstand und die damit verbundene Lebensfreude zurückzuführen ist. Trotzdem sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Gruppe der jüngeren Testpersonen bei dieser Auswertung doch ein stärkeres Markenbewusstsein zeigt. Eine größere Stichprobe würde möglicherweise ein noch eindeutigeres Ergebnis erzielen.
Anhand dieser Grafik lässt sich die Zuordnung der Markeneigenschaften in beiden Kategorien, „12 – 29 Jahre“, „über 50 Jahre“, besonders gut erkennen. Bei der jüngeren Testgruppe schnitt die Kategorie „Prestigesymbol“ mit 22 Nennungen am besten ab, dahinter rangiert der „Werbegag“ mit 17 Nennungen, die Kategorie „Qualität“ und „Wichtigtuerei“ mit jeweils 15 Nennungen. Weitere Werte in der Kategorie „12 bis 29 Jahre“: „besser umtauschbar“ und „muss ich haben“ mit jeweils 14 Nennungen, „Sicherheit“ mit 11 Nennungen, „überteuerter Name“ mit 10 Nennungen. Bei den älteren Personen steht „Qualität“ mit 19 Nennungen an erster Stelle, an zweiter Stelle die Kategorie „Sicherheit“ mit 16 Nennungen, die gleichen Werte weisen die Kategorien „überteuert“ und „Wichtigtuerei“ mit jeweils 14 Nennungen auf. Weitere Werte in der Kategorie der „über 50jährigen“: „Werbegag,„besser umtauschbar“ und „Prestigesymbol“ mit jeweils 13 Nennungen, „Erkennungsmerkmal“ mit 10 Nennungen und „muss ich haben“ mit 1 Nennung.
Daraus lässt sich ableiten, dass vor allem für die jüngere Testgruppe die Marke als Prestigesymbol und das muss ich haben, als Imagefaktor betrachten. Diese Tatsache mag möglicherweise daraus resultieren, dass Jugendliche, die keine speziellen Markenprodukte tragen, leichter ins soziale Abseits geraten, wie jene, welche sich mit diesen Markenprodukte umgeben, die gerade in sind. Für die ältere Testgruppe hingegen ist die Marke ein Qualitäts- und Sicherheitsmaßstab, der möglicherweise in deren Kaufverhalten eine große Rolle spielt.
Weitere Ergebnisse
Auf die Frage, ob Firmen, die für Product Placements bezahlen, Einfluss auf die Sendung haben, beantworteten 61 Prozent (61 Fälle) der Befragten mit ja und 39 Prozent (39 Fälle) mit nein. Weiters gaben 23 Prozent (23 Fälle) der Testpersonen an, dass der Werbespot die billigere Werbemöglichkeit darstelle, während 77 Prozent (77 Fälle) Product Placement als die günstigere Werbeform einstuften. Ob die beworbenen Produkte im Nachspann eines Filmes/einer Serie nach Wissen der Testpersonen namentlich genannt werden, beantworteten 44 Prozent (44 Fälle) mit ja und 56 Prozent (56 Fälle) mit nein.
Auf die Frage, wie diese Art der Werbung, also Product Placement von den Testpersonen bewertet und angenommen wird, wurde anhand einer 5 poligen Skala ermittelt. Bewertet wurde nach fünf Kategorien: 1=trifft nicht zu, 2=trifft manchmal zu, 3=trifft eher zu, 4=trifft zu und 5=trifft sehr zu.
Wie hier zu erkennen ist, wird Product Placement im allgemeinen positiv von den Testpersonen bewertet. Product Placement in der Kategorie „unterhaltsam“ mit dem Mittelwert von 3,01 weist im Vergleich zu den anderen Kategorien einen „relativ“ hohen Wert auf. Ebenfalls „relativ“ höhere Mittelwerte haben die Kategorien „zukunftsträchtig“ mit 2,64 und „spricht mich an“ mit 2,58. Interessant ist, das die Kategorien „aufdringlich“ mit 2,06, „störend“ mit 1,97 sowie „unglaubwürdig“ mit 2,16 und „beeinflussend“ mit 2,18 in der Bewertung niedrigere Mittelwerte aufweisen. Die Kategorie „informativ“ weist einen Mittelwert von 2,47 auf.